Broome

"Hauptstadt" der Perlentaucher

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In Broome, in der Minyirr Buru Region gelegen, dreht sich wirklich alles um Perlen. Perlentaucher, Perlenschiffe, Perlenfarmen, kleine Perlen, große Perlen, runde Perlen, ovale Perlen, amorphe Perlen, weiße Perlen, graue Perlen, gelbe Perlen ja sogar eine pinke Perle haben wir gesehen. Und alles natürlich in diversen Ausführungen, als Anhänger, als Kette, als Ohrringe, als Anstecknadel, als Brosche, aus Silber, aus Gold, aus Platin, usw.! Perlenketten in jeder gewünschten Preisklasse von 35 $ bis 80.000 $ !! Es war zwischen 1860-1880 als die Perlentaucherei am 30 km langen und extrabreiten Sandstrand der Cable Beach losging. Der Strand ist so schön, dass er sogar den Dinosauriern gefallen hat, denn sie haben ihre Fußabdrücke hinterlassen. Übrigens sollte man hier nicht zu bedenkenlos schwimmen, denn die Dinos sind zwar weg, dafür aber ihre kleinen Verwandten, die 4-6m großen Salzwasser-Krokodile, die seit 100 Millionen Jahren hier im Meer leben, noch nicht.  Wahrscheinlich war das auch der Grund, weshalb früher die jungen Aborigine Männer gejagt, entführt, versklavt und dann an die Perlenschiffe als Taucher verkauft wurden.

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Ngaji Gurrjin! Welcome to Yawuru country

Diese Gegend hat Australiens größte Gezeitendifferenz, zwischen Ebbe und Flut liegen bis max. 11,8 m (bei Derby) und aktuell 9,6m hier in Broome ... wohl gemerkt Höhenunterschied!!! Das Meer zieht sich hier, ähnlich unserem Wattenmeer, mehrere Kilometer zurück. Das ist natürlich eine Menge Wasser, das alle 6 Stunden in die Roebuck Bucht hinein und wieder hinausströmt. Durch die Mangrovenwälder am Ufer werden sehr viele Nährstoffe in das Wasser gespült. Hinzu kommt noch das aufgewirbelte Sediment vom Grund mit einer großen Portion Plankton und fertig ist die Suppe, in der sich abertausende Fische wie im Schlaraffenland fühlen. Viel Kleinfisch in der Plankton-Strömung bedeutet auch, dass hier die großen Fische jagen. Genau hier in diesem Strömungskanal gehen wir auf Suche nach einer ganz besonders seltenen Delfinart, den Snubfin Dolphins.

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Tauchen mit einem Snubfin? Ist das wieder so eine Unterwasser-Superlative, die uns erwartet? Leider nein, denn die Sicht unter der Wasseroberfläche beträgt, eben wegen dieser Planktonsuppe, gerade mal 90cm !!! Da stellt sich die Frage was haben die Perlentaucher damals gesehen ? Und was sehen die Snubfins?

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Heute wird also nicht getaucht sondern wir fahren mit dem Katamaran und erleben live die ausgefallene Jagdtechnik dieser Delfinart. Hierbei schwimmt der Snubfin dem auserwählten Fisch hinterher und versucht ihn einzuholen. Soweit bisher also ganz normal. Nun sind Snubfins leider nicht die schnellsten Schwimmer. Wer hätte auch angesichts dieser wenig aerodynamischen Nasenform etwas anderes erwartet? Um also doch an den begehrten Fisch zu kommen spucken sie eine Ladung Wasser in hohem Bogen über den Fisch hinweg. Das Wasser platscht vor dem Fisch wieder ins Meer, der Fisch erschrickt und bleibt stehen oder dreht um, geradewegs ins Maul des Snubfins.

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Allgemeines zum Reisen in Down Under 3

Australien ist eine Insel, zwar eine sehr, sehr große Insel, doch es ist eine Insel. Per Definition eine von Wasser ringsrum umgebene Landmasse. Australiens Küstenlänge beträgt 25.760 km mit unzähligen Stränden und Buchten. Im Wasser um eine Insel herum leben meistens Fische, in diesem Fall besonders viele Fische. Da ist es mehr als verständlich, dass jeder zweite Australier angelt, entweder von Land oder vom Boot aus. Aus diesem Grund hat auch jedes Dorf einen Hafen. Demnach wird es Fisch wohl in so einem Überfluss geben, dass sie uns ebendiesen Kiemenatmer wahrscheinlich hinterher schmeißen werden und wir nach einigen Monaten Australienreise gar keine Meeresbewohner mehr auf unseren Tellern sehen wollen. Wir sind mittlerweile 15.000 km an Australiens Küste entlang gefahren waren in zahlreichen Hafenstädtchen und in noch mehr Lebensmittelgeschäften. Erstaunlicherweise ist Fisch unverhältnismäßig teuer. Es ist nicht so, dass es an Angebot mangeln würde, Auswahl gibt´s wahrhaft genug und alles Prachtexemplare. Fisch, Krabben und Meeresfrüchte aller Art kosten zwischen 28-32 $/kg. Im Vergleich zu diesem ca. 30 $/kg Durchschnittspreis kosten Rind, Lamm oder Schwein nur 10-15 $/kg und Hühnchen bloß noch 8 $/kg. Und übrigens, Kängurufleisch kostet 10 $/kg.

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