Croc Country

Badespaß in Australien

IMG_1749 (3).JPG


Salties, die Salzwasserkrokodile oder auch Leistenkrokodile sind hier eine geschützte Tierart und dürfen daher auch nur in Ausnahmefällen von lizensierten Krokodiljägern erlegt werden. Chris & Roger, ein Freund unseres Gastgebers Rob, sind solche "Crocodile Dundee", die so genannten Problemcrocs einfangen, oder erlegen. Diese Spezies ist die größte Krokodilart und wird bis zu 7 Meter groß. Da sind wir mit unserer Körpergröße von 1,5 bis 2 Meter ein idealer Leckerbissen. Mit ihrem ausgeprägten Geruchsinn und insbesondere mit speziellen Drucksensoren am Kiefer nehmen sie feinste Bewegungen des Wasserspiegels wahr. Je mehr und je größere Wellen man schlägt umso mehr Krokodile werden darauf aufmerksam und schnappen zu. Obwohl sie den ganzen Tag nur faul rumliegen (bis zu 1,5 Stunden unter Wasser) ist ihre Reaktion, Beweglichkeit und Geschwindigkeit (30 km/h) im Wasser beachtlich. Sie sind uns definitiv in jedem dieser Punkte überlegen und wir sind absolut chancenlos. Wie jedes andere Tier auch verteidigen Sie ihr Nest (mit bis zu 50 Eiern), doch sind sie darüber hinaus grundsätzlich sehr territorial und Eindringlingen gegenüber aggressiv.

IMG_1040 (2).JPG

Der Name Estuarine Crocodile also Salzwassercroc. ist sehr irreführend, denn entgegen logischer Vermutungen lebt diese Spezies nicht nur im Meer, sondern ebenso gerne auch im Süßwasser. Bis zu 500 km wandern sie landeinwärts die Flüsse hinauf. Sie besiedeln Seen, Teiche, Tümpel und manchmal sogar Swimmingpools. Wir haben ein beachtlich großes Exemplar in einem Tümpel, der kaum 8-10 Meter im Durchmesser und keine 30 m vom Highway entfernt war, gesehen. In der Regenzeit, wenn das gesamte Land, das Wetland bis zum Horizont überflutet ist, sind sie überall.

IMG_1760 (2).JPG

Salties sind eine ernst zu nehmende Gefahr in Nordaustralien und man sollte damit nicht spaßen. Regelmäßig berichten die TV Sender von Unfällen. Dabei unternimmt die Regierung einiges um ein symbiotisches Zusammenleben zu ermöglichen. Für die Crocs wurden Fallen und Zäune errichtet. Für die Menschen (zumindest für die, die es begreifen) wurden unzählige Warnschilder und Hinweistafeln aufgestellt. Die Touristcenter verteilen Info-Flyer und Flugblätter zum "krokodilgerechten Verhalten". Sogar eine Hotline Nummer wurde eingerichtet. Und wer all das nicht kapiert und sich zB. für ein Facebook-Foto in eine Krokodilfalle begibt, um den ist es dann auch nicht schade.

IMG_1047 (2).JPG

Krokodile sind jedoch nicht die einzige Gefahr im Ozean. Hier an der Nordküste  gibt es eine tödliche Quallenart, den Box Jellyfisch. Im Hafen von Darwin ist einer unter unserem Bootanhänger umher geschwommen, während wir das Boot aus dem Wasser geholt haben. Da ist es nicht empfehlenswert ins Wasser zu treten. Desweiteren sind an einigen Küstenabschnitten noch die weißen Haie und die Orcas (Killerwale) präsent.  Während wir noch in Australien sind findet gerade ein Haiangriff statt. Absolut verständlich, dass die Australier nur sehr selten im Meer schwimmen gehen und der Badespaß eher im heimischen Whirlpool stattfindet.

IMG_1141 (2).JPG



Litchfield National Park

klein, fein und sehenswert

IMG_1362 (2).JPG

Wir sind auf dem Weg zum Kakadu National Park und verbringen eine Nacht am Ufer des Mary River, allerdings im gebührenden Abstand zu den Crocs. Am nächsten Tag, kurz vorm Ziel, zwingt uns ein Buschfeuer zum umkehren und wir fahren in den 140 km südlich von Darwin liegenden Litchfield NP. Ein feiner kleiner Park, der mit dem unweit gelegenen berühmten Kakadu NP ganz locker konkurrieren, wenn nicht sogar diesen übertreffen kann. Wir können jedem Northern-Territory-Reisenden nur empfehlen ein bis zwei Tage hierfür einzuplanen. Auf Grund des sehr warmen (40°C) und schwülen Wetters (über 90% Luftfeuchtigkeit) ist es auch garnicht anders vorstellbar, als in den natürlichen Felspools unterhalb der Wasserfälle im kühlenden Nass zu liegen. Dabei haben wir sogar noch Glück, denn jetzt am Anfang der Regenzeit, bzw. in der Übergangszeit, kühlt es Nachts noch etwas ab und unser Thermometer zeigt manchmal unter 30°C an. gegen 4-5 Uhr ist es bei 26°C regelrecht frisch und wir ziehen uns fröstelnd eine Decke über. Unangenehm ist eigentlich nur, dass ständig alles an uns klebt ... Aber gut, so ist das halt in den Tropen.

IMG_1380 (2).JPG

Besonders interessant finden wir die extragroßen "Cathedral" Termitenbauten und die "Magnetic Termites", deren Burgen wie eine flache Messerschneide aus dem Boden ragen und alle in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet sind.