Karijini National Park

Canyoning mit Plattfuß

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Die beiden Nationalparks Millstream-Chichester und Karijini liegen nah bei einander, zumindest für australische Verhältnisse, so dass wir beschließen beide zu besuchen und über eine Waschbrettpiste von einen in den anderen Park fahren werden. Auf der Piste zum Millstream-Chichester NP, kurz vorm Erreichen unseres ersten Bushcamps, ca. 30 Minuten vor Sonnenuntergang, ändert sich schlagartig das Abrollgeräusch unseres Poor Little ... nach vielen tausend Kilometern abseits befestigter Straßen ist es jetzt soweit, unser erster Platten. Der linke hintere Reifen hat keine Luft mehr und wir müssen eines unserer Reserveräder montieren. Dazu sollten wir uns auch noch beeilen, dann in einigen Minuten ist es stockdunkel.

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Am nächsten Morgen versuche ich den Defekt zu reparieren, doch die spitzen Steine haben ganze Arbeit geleistet und der Riss im Reifen ist für eine Reparatur zu groß. Jetzt geht es ersteinmal so weiter und bei der nächsten Gelegenheit (in Broome) werden wir neue Reifen kaufen.

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Dreamtime Geschichte der Yinyibarndi

Die beiden Nationalparks sind durch Flüsse, die tiefe Schluchten mit Wasserfällen und Badebecken in den Fels geschnitten haben, gekennzeichnet. An dieser Stelle möchte ich euch mal eine Aboriginal Geschichte aus der Dreamtime (Entstehungsgeschichte) erzählen. Die Geschichte über die Regenbogenschlange Barrimirndi und wie er den Fortescue River erschaffen hat. Vor langer Zeit haben zwei Jungs aus Millstream von der verbotenen "Frucht", in diesem Fall Gurdarnkurdarn (ein Mulga Papagei), gegessen. Als Barrimirndi (Regenbogenschlange) die verbrannten Federn des Papagei gerochen hatte, wurde er sehr sauer, kam aus dem Meer und suchte im Inland nach den Übeltätern. Dort wo er entlang kam, schnitt er eine Schneise ins Land und bildete so Yandanyirra, den Fortescue River. Er bewegte sich oft unterirdisch und um zu schauen, wo er denn gerade ist kam er an die Oberfläche und schaute sich um und grub sich dann wieder ein. An diesen Stellen entstanden die Wasserlöcher Bargumarrinha (Palm Pool) und Jirndawurrunha. Auch in den roten Okkerfelsen schnitt er Becken. Bei Nhakangunha (Deep Reach Pool) holte er dann die flüchtenden Übeltäter ein. Mit einem Wirbelwind hob er sie in die Luft und verschlang die beiden. Als die Dorfbewohner das mitbekamen war das Geschrei natürlich groß. Sie kamen alle herbeigerannt und versuchten mit Stöcken in die Regenbogenschlange hinein zu kommen um die beiden Männer zu befreien. Damals gab es dort noch keinen See und so kamen immer mehr Bewohner hinzu, die schreiend gegen Barrimirndi kämpften. Das wurde der Regenbogenschlange dann doch zu bunt und er begrub das gesamte Dorf in einer Wasserflut, in der alle ertranken. So entstand Nhanggangunha, der Deep Reach Pool. Wir schwimmen im Nhanggangunha und halten natürlich Ausschau nach Barrimirndi.

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Der  Karijini NP erwartet uns mit einem weiteren kühlen Badebecken, der Hamersley Gorge. Genau das Richtige bei 35°C und Sonnenschein. Hundert Kilometer weiter sind wir dann an den Gumpen der Weano Gorge und haben einen Riesenspaß am Canyoning in der engen Spiderwalk Schlucht des Hancock Gorge. Einmal auf den Geschmack gekommen, möchten wir natürlich auch die Canyons sehen, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind und besonderer alpiner Kletterausrüstung bedürfen. Mitten im Canyon, am Kermits Pool, begegnen wir dem Ranger, den ich gleich frage welche Möglichkeit es denn gäbe. Er gibt uns zwar den richtigen Tipp, und für 285 $/Person gäbe es auch die Chance, doch mangels weiterer Teilnehmer wird die Aktion dann seitens des Organisators wieder abgesagt. Die Enttäuschung wird dann am nächsten Tag durch die Wanderung in der Dales Gorge mit seinem Circular Pool, den Fortescue Falls, dem Jubura (Fern Pool) und den 2-300 Batman-Imitatoren  wieder wett gemacht.

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Der Karijini NP ist definitiv ein besuchenswertes Highligt und bietet mit dem Junction Lookout, an dem vier Canyons zusammen treffen etwas wahrhaft ausgefallenes, das man nicht jeden Tag sieht.

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Allgemeines zum Reisen in Down Under 2

Einkauf vor Tanken

Einkaufen gestaltet sich in Australien denkbar einfach, man geht in den Supermarkt. Davon gibt es jede Menge (Coles, Woolworth, IGA, Aldi) und in fast jedem Örtchen, sei es noch so klein. Zu 90% findet man Coles und Woolworth. Diese Supermarktketten bieten einen besonderen Service, sie drucken, ab einem Einkaufswert von 30 $, einen Rabattgutschein für ausgewählte Tankstellen (Shell, Caltex), auf den Kassenbon. Also heißt es in Australien: immer erst shoppen und dann tanken!

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